Ausgabe 03/2012
Christiane Mähr
Sie sind müde und abgeschlagen? Leiden unter Kopf- oder Bauchschmerzen? Oder bleibt Ihnen oft die Luft weg? GESÜNDER LEBEN hat für Sie mit Experten gesprochen und einige Tests zusammengestellt, die helfen sollen, eine erste Einschätzung zu treffen: Bin ich tatsächlich krank? Soll ich zum Arzt?
Mal zwickt es hier, mal zwackt es da. Mal schmerzen die Gelenke, mal der Kopf. Mal fühlt man sich schlapp, mal einfach nur unwohl. Zweifellos muss nicht hinter jedem Wehwehchen eine ernste Erkrankung stecken. Und doch können vor allem unspezifische Symptome auf so manches Leiden hindeuten.
Allein: Kein Selbsttest und keine Beantwortung der Fragen, die wir Ihnen auf den folgenden Seiten stellen – weisen sie auch noch so sehr auf eine Erkrankung hin –, können den Besuch beim Arzt Ihres Vertrauens ersetzen. Er stellt die Diagnose, wenngleich Sie sich ruhig trauen können oder vielmehr sollten, ihn darauf anzusprechen, ob Ihre Beschwerden durch diese oder jene Erkrankung hervorgerufen werden. GESÜNDER LEBEN will Ihnen also einmal mehr einen Anstoß geben, auf Ihren Körper zu hören. Denn nicht umsonst heißt unser Leitspruch: Achten Sie auf sich!
Müdigkeit und Abgeschlagenheit können ganz normale Reaktionen des Körpers sein. Vielleicht mussten Sie in letzter Zeit sehr viel arbeiten, kamen nur selten vor Mitternacht ins Bett und konnten sich nicht richtig ausschlafen.
Falls dem so ist, gibt es ein einfaches "Heilmittel": Schlafen Sie sich am Wochenende einmal so richtig aus, gönnen Sie sich Entspannung (etwa in einer Therme). Verbringen Sie Zeit mit Ihren Liebsten. Das alles kann oft Wunder wirken!
Doch ständig müde und/oder abgeschlagen zu sein, kann auch auf einen niedrigen Blutdruck, eine beginnende Erkrankung oder eine Schilddrüsenunterfunktion hindeuten. Möglicherweise handelt es sich aber auch um einen Eisenmangel bzw. das Iron-Deficiency-Syndrom (IDS). Und das kann man sehr schnell selbst herausfinden!
Das Problem ist: IDS-Symptome sind unspezifisch. Klagt ein Patient beispielsweise über Kopfschmerzen, wird er meist nur in dieser Hinsicht untersucht. Leidet er unter Schlafstörungen, so schickt man ihn ins Schlaflabor. "Werden die Beschwerden jedoch in einem Zusammenhang betrachtet, ist es möglich, IDS zu diagnostizieren", erklärt Beat Schaub vom Ersten Ärztlichen Eisenzentrum in Binningen im Schweizer Kanton Basel-Land. Der Internist entwickelte einen Eisenmangel-Selbsttest, bei dem die häufigsten und typischen IDS-Symptome in vier Gruppen eingeteilt sind. Jede Gruppe, bei der mindestens ein Symptom vorhanden ist, gibt einen Punkt (maximal also vier Punkte/Kreuze).
Eisenspeicher auffüllen! Je mehr Felder Sie angekreuzt haben, desto eher deutet das Ergebnis darauf hin, dass Ihre Beschwerden auf einen Eisenmangel zurückzuführen sind. Schaubs Rat: Bitten Sie Ihren Arzt ganz konkret um eine Messung des Ferritinwerts im Blut. Und weiter: "Liegt dieser unter 50 ng/ml, leidet man mit einer Wahrscheinlichkeit von 85 Prozent an einem IDS. Durch eine individuell dosierte, intravenöse Eisenbehandlung wird der leere Eisenspeicher wieder gefüllt." Das Resultat: Sie fühlen sich viel fitter und vitaler!
Übrigens: Hauptsächlich sind Frauen im Menstruationsalter betroffen, erste Rückfallsymptome treten bei einem Ferritinwert von 75 bis 100 ng/ml wieder auf. Je nach Stärke der Regelblutung kann das etwa fünf bis zwölf Monate nach der Behandlung der Fall sein.
Weiterer Infos:
www.coaching-for-health.net/praxis
www.eisenmangel-therapie.at